Schatzkistchen für den Alltag

//



Kleine Sammlung praktischer Maßnahmen für den Schulalltag

 

• Als guter Ort

wird von vielen hochsensiblen Kindern ein Platz in der ersten Reihe empfunden ... auch wenn sie sich nicht selten selbst eher hinten, am Rand oder in einer Ecke positionieren. 

Ein Platz vorne wirkt insofern entlastend, als dass das "betroffene" Kind sich leichter auf das Unterrichtsgeschehen konzentrieren kann, weil es nicht unentwegt die Aktivitäten seiner Mitschüler*innen vor sich im Blickfeld hat. Dies gilt insbesondere für die deutlich visuell orientierten Kinder.

Darüber hinaus ermöglicht diese Postion es der Lehrkraft leichter Kontakt (über einen kurzen Blick direkt in die Augen oder auch eine kleine Geste) zu dem Kind aufzunehmen, z.B. um sich zu vergewissern, dass ein mündlicher Auftrag auch wirklich angekommen ist. Durch die Vielzahl intensiv aufgesogener Reize hat das gesprochene Wort für hochsensible Kinder oft einen relativ geringeren Aufforderungscharakter. Es geht zwischen all den anderen Wahrnehmungen nicht selten schlichtweg verloren.

Kindern, deren Sensitivität sich vorwiegend auf den auditiven Kanal bezieht, profitieren hingegen eber von einem Randplatz hinten. Dies ermöglicht ihnen Geräusche unmittelbar ihrer Quelle zuzuordnen und sich damit schnell orientieren zu können, ohne ganz den Faden zu verlieren.

• Ein Platz am Fenster

kann für Entlastung sorgen; vorausgesetzt es besteht ein stilles Einverständnis, dass es völlig in Ordnung ist, wenn das Kind zwischendurch einfach mal raus in die Bäume gucken darf um wieder aufzutanken und sich damit zu regulieren. Der Kontakt zur Natur wird von vielen hochsensiblen Menschen als große Ressource erlebt.

Darüber hinaus können auch kleine Geheimzeichen vereinbart werden, durch die das Kind der Lehrkraft ohne Worte signalisiert, dass es eine kurze Auszeit benötigt. Hierbei kann es sich zum Beispiel um einen ausgeschnittenen roten Kreis aus Pappe oder vielleicht Moosgummi handeln, der anzeigt: "Halt Stopp, Aufnahmekapazität ausgeschöpft, bitte nicht ansprechen, ich brauche eine kurze (Regenerations)Pause."

• Kreative Tischanordnungen

schaffen kleine Nischen und Rückzugsorte für konzentrierteres Lernen. Je nach Raumgröße und -situation können ein bis zwei Regale im rechten Winkel zur Wand platziert für kleine Separées in trubeligen Klassenzimmern sorgen.

Sollte die Größe des Raumes dies nicht hergeben, können auch einige Tische zur Wand  ausgerichtet, um den optischen Input zu minimieren und damit Entlastung einzuladen.

Auch das Konzept der "Lernbüros" hat sich vielfach bewährt. Mit Lernbüro sind einfache Stellwände gemeint, die Kinder bei Bedarf auf ihrem Tisch aufstellen können, um sich vom Geschehen ein Stück weit abzuschirmen.

• Reduzierte Raumgestaltung

ganz nach dem Motto: weniger ist mehr. Klare Strukturen und Ordnungssysteme, wenig Dekoration dafür aber vielleicht weiche Vorhänge aus natürlichen Materialien an den Fenstern und Pflanzen auf den Fensterbänken können Wunder bewirken.

In einigen Klassen gibt es auch ein gemütliches Sofa mit kuscheligen Kissen, oder die Möglichkeit es sich z.B. beim Lesen auf einer Matte auf dem Boden gemütlich zu machen. Gerade sehr unruhige Kinder profitieren von der Möglichkeit sich einen Platz zu suchen, der ihnen gerade gut tut. Sie können sich so nicht nur schneller entspannen, sondern auch konzentrierter arbeiten.

• Variable Beleuchtungen

kommen gerade den lichtempfindlich Kinden entgegen, die auf Neonlicht von oben schnell mit Kopfschmerzen oder Konzentrationsstörungen reagieren.

Vielleicht ist es möglich einige Sitzplätze unter einer abgedämpften Lichtquelle zu schaffen. Sollte das nicht möglich sein, kann die Erlaubnis eine Käppt zu tragen die Augen individuell beschatten und damit entlasten.

 

• "Micky Mäuse"

helfen als Ohrenschützer gegen Lärm und eignen sich besonders für individuelle Arbeitsphasen, weil sie einen Großteil der Geräusche draußen lassen. 

Auch leise Entspannungsmusik oder leichtes Meeresrauschen können die Atmosphäre immer mal wieder harmonisieren.

 

• Kleine Rituale

sorgen für Orientierung und teilen den Unterricht in überschaubarere Einheiten. Besonders geeignet für eine kurze Unterbrechung sind Übergangssituationen zwischen zwei Unterrichtssituationen.

So können kleine Stille-Übungen (alle Kinder sind maximal leise und lauschen ganz intensiv welche Geräusche sie hören und schreiben sie auf), kurze Fantansiereisen oder auch ein kraftvoller Bewegungsimpuls (z.B. eine Kinder-Yoga-Einheit) schon innerhalb von wenigen Minuten eine Kraftquelle bieten und den sinnvoll Übergang gestalten.

 

• Mut und Selbstbewusstsein

fördern sogenannte "warme Duschen". Alle Kinder dürfen aufschreiben was sie an ihren Klassenkameraden besonders schätzen.

Hierfür kann jedes Kind seinen Namen auf einen Zettel schreiben und ihn einmal durch die ganze Klasse schicken. Es geht darum, dass jedes Kind etwas hinzufügt, was ihm an dem jeweiligen Kind gefällt, so dass am Ende jede/r einen ganzen Zettel voller Komplimente mit nach Hause nehmen darf. Oder ihn in der Schultasche lässt, um sich bei Bedarf immer wieder "warme abduschen" und damit auftanken zu können.

Wertschätzende und respektvolle soziale Interaktion und das Gefühl angenommen und gesehen zu sein, sort für die Ausschüttung des "Kuschelhormons" Oxytozin und das bringt nicht nur Wohlbefinden, sondern baut als Gegenspieler des Stresshormons Cortisol auch Übererregung und Spannung ab.

Nimm bitte Platz ... auf deinem Känguru-Schwanz

 

Ich möchte hier gerne eine kleine Übung teilen, die mich immer wieder durch ihre feine und gleichzeitig kraftvolle Wirkung beeindruck und kürzlich echt gerettet hat.

Die Herausforderung bestand für mich - als hochsensibler Mensch mit komplexer und differenzierter Reizverarbeitung - darin, innerhalb von 24 Stunden zwei Vorträge im Rahmen großer Veranstaltungen mit jeweils mehr als hundert Teilnehmer*innen zu gestalten. Gleich zwei Ereignisse dieser Größenordnung, ge- und erfüllt von unterschiedlichsten Menschen, Erwartungen, Themen und Stimmungen. Das hat mir als Referentin ein Höchstmaß an innerer Zentrierung abgefordert, um den Fokus nicht zu verlieren, gut bei mir zu bleiben und souverän mein Wissen (mit)teilen zu können.

 

Zentrierung ist gleichzeitig auch die Essenz der Methode, die ich dir hier vorstellen und für herausfordernde Situationen ans Herz legen möchte. 

Ziel ist die eigenen, stets feingetunten Fühler und Sensoren zu einem Großteil nach innen zu ziehen statt sie forschend und scannend mit voller Aufmerksamkeit ins Außen zu richten. Sie quasi um die eigene Mitte zu bündeln und so gut mit sich verbunden und geerdert zu sein und dabei kraftvoll ins Tun zu kommen.

 

ANLEITUNG DER ZENTRIERUNGS-ÜBUNG

 

Im ersten Schritt stell dich einfach mal hin - ganz so, wie du gewöhnlich "irgendwo rumstehst". Spüre einen Moment in dich hinein und sammel dabei ein paar Informationen:

Wie stehst du auf dem Boden?

Wie fließt dein Atem?

Wie viel Platz ist im Brust- oder Bauchraum?

Fühlst du dich entspannt, flexibel oder eher fest, wirr, voll innerer Turbulenzen? ... 


Versuche dich selbst einfach nur neugierig zu beobachten - OHNE etwas zu wollen oder zu verändern.

 

Wenn du alle Informationen eingesammelt hast, folgt Schritt 2:

• Beginn indem du zunächst deine Füße hüftschmal und vor allem parallel ausrichten. Dann stell dir vor, dass aus deinem Steißbein ein dicker und maximal stabiler Känguru-Schwanz wächst. Nimm ganz sanft darauf Platz!

Dieser Impuls ist viel mehr die Idee, als eine große Bewegung. Versuch die Hüfte nur ganz leicht nach oben zu kippen, so dass du dich gemütlich und sicher auf Ihrem Känguru-Schwanz nieder lassen kannst.

 

• Fühl ein bisschen nach und wandere dann mit deiner Aufmerksamkeit in die Schultern. Nimm wahr wie viel Spannung in ihnen ist. Vielleicht ist es möglich sie mit dem nächsten Ausatmen noch ein wenig weiter an der Wirbelsäule herunter fallen zu lassen und damit gleichzeitig etwas mehr in die Aufrichtung und Zentrierung zu kommen. Vielleicht magst du dir vorstellen, dass dich ein feiner Faden am Scheitel zusätzlich sanft nach oben ausrichtet.

 

Das war eigentlich schon die ganze Übung. Wenn du nun so stehend „sitzt“, kannst du dich erneut auf einen inneren Erkundungsgang begeben.

Wie stehst du auf dem Boden?

Wie fließt dein Atem?

Wie viel Platz ist im Brust- oder Bauchraum?

Fühlst du dich entspannt, flexibel oder eher fest, wirr, voll innerer Turbulenzen? ...

Vielleicht nimmst du Unterschiede wahr. Spüre einfach hin und sammel die Informationen deines Körpers ein - ohne dass etwas muss oder soll. Vielleicht bedarf es auch erst ein bisschen Übung, weil die Haltung noch ungewohnt ist.

 

Meine persönliche Erfahrung ist, dass diese winzige Zentrierung schon mit wenig Übung ihre kraftvolle Wirkung entfaltet. Mir ist sie ein ebenso lieb gewonnenes wie unverzichtbares Alltags-Werkzeug, um leichter bei und mit mir zu bleiben. 

Und - Sie funktioniert sogar beim Gehen.

 

Viel Spaß beim Ausprobieren! Über Erfahrungen und Anregungen freue ich mich sehr. Schreib mir gerne eine mail.

Umgang mit großen Gefühlen

In letzter Zeit ist mir das Thema „Umgang mit starken Gefühlen“ - auch und gerade bei hochsensiblen Kindern/ Menschen - in vielfältiger Weise begegnet und ich möchte einige Gedanken dazu teilen.

Frei nach Marshall Rosenberg (dem Begründer der gewaltfreien Kommunikation) "Emotionen sind die Kinder der Bedürfnisse", erlebe ich immer wieder die ganz besondere Relevanz dieses Zusammenhanges - egal ob in Beratungen, Gesprächen oder in Fachfortbildungen. Wird das Zusammenspiel dieser Komponenten bewusst, bietet der neu geschärfte Blick einen hilfreichen Zugang, um das Gegenüber wertschätzend genau dort abzuholen, wo es sich subjektiv gerade befindet.

 

Große Gefühle wie Wut, Trauer, Zorn, Rage ... werden durch subjektiv empfundene Bedürfnisverletzung ausgelöst.

In der Regel ist es ein gefühltes "zu wenig", das zur Aktivierung führt. Um zu verstehen, welche Bedürfnisse gerade einen Mangel erleben, geben die Grundbedürfnisse nach Klaus Grawe - gerade mit Blick auf das Erleben der Kinder - einen hilfreichen Überblick. 


Hierbei handelt es sich um die Grundbedürfnisse:

1. Bindung und Zugehörigkeit

(ich möchte Teil von etwas sein und suche die Nähe zu meinen Bezugspersonen) 

2. Orientierung und Kontrolle

(ich möchte sicher sein, dass das Leben vorhersehbar ist und ich mich nicht ausgeliefert fühlen muss) 

3. Selbstwertschutz und Selbstwertwachstum

(ich möchte stolz auf mich sein können und mich als gut, kompetent und wertvoll erleben) und 

4. Lustgewinn bzw. Unlustvermeidung

(das was mir gut tut, davon möchte ich mehr, schmerzhafte und unangenehme Erfahrungen möchte ich vermeiden).

Auf Basis dieses Hintergrundes kann ein riesiger Wutanfall aus heiterem Himmel - der vielleicht durch eine unerwartete Veränderung im Tagesablauf ausgelöst wird - als plötzliches Ohnmachtsgefühl verstanden werden. Das verletzte Grundbedürfnis bezieht sich dann in diesem Fall auf einen erlebten Kontrollverlust und plötzliche Orientierungslosigkeit.

 

Wenn wir das Thema hinter dem Ausbruch durchschauen können, hat das zwei große Vorteile:

Es ermöglicht uns zum einen ruhiger zu bleiben und gefühlt erst einmal einen Schritt beiseite zu treten. Die Wut unseres Kindes meint uns nicht persönlich, sondern ist nicht mehr als Ausdruck seines individuelles Erlebens von Orientierungslosigkeit. Wenn wir uns nicht persönlich angegriffen fühlen, fällt es uns viel leichter gut mit uns selbst verbunden und mitfühlend mit dem Kind zu sein. Das ermöglicht ihm und seinem aktivierten Nervensystem bei uns anzudocken und im Sinne der Co-Regulation an unserem stabilen Nervensystem wieder runter zu fahren. 

Darüber hinaus schafft diese Des-Identifikation die Voraussetzung klarer zu sehen und zu denken. So wird es möglich das subjektive Erleben des Kindes zu verstehen und damit erst einmal einfach anerkennen zu können, um danach (vielleicht gemeinsam) adäquate Lösungsstrategien zu entwicklen.

 

Ganz praktisch könnte es zum Beispiel so aussehen:

Statt zu rufen: „Komm bitte essen, das Essen steht auf dem Tisch“, kannst du schon im Vorfeld ankündigen, dass es noch zehn Minuten Zeit zum Spielen bleiben und du in fünf Minuten noch mal bescheid sagst. 

Diese kleine Maßnahme kann für dein in seiner Spielwelt versunkenes Kind eine komplett andere Qualität haben. Es ermöglicht ihm sich einzustellen und damit das Gefühl der Kontrolle zu behalten, statt sich den Ereignissen ausgeliefert zu fühlen.

Wenn dein Kind noch kein Empfinden für Zeiträume hat, können Eieruhren oder ähnliches eine gute visuelle Orientierungshilfe geben und damit das Sicherheitsgefühl des Kindes unterstützen.

Mit einer Babymassage kannst du dein Kind nicht nur verwöhnen, du schaffst Raum für innige Begegnung, tiefe Bindung und unterstützt gleichzeitig die Gesundheit und Entwicklung deines Babys. Hautkontakt allein sorgt in achtsamer Atmosphäre und mit viel Ruhe schon für ein Wohlgefühl. Führe die Massage immer im Zusammenspiel mit deinem Kind und nicht an deinem Kind durcht.

Mit gezielten Bewegungen kannst du die Körperfunktionen deines Babys unterstützen und sogar mögliche Blockaden lösen, Geburtserinnerungen und Reste frühkindlicher Reflexe zur Nachintegration einladen.

 

Gerade Kinder, die mit Hilfe von medizinischen Interventionen wie Kaiserschnitt, Saugglocke, Geburtszange usw. auf die Welt gekommen sind, profitieren besonders von achtsamer und respektvoller Berührung, die mit langsamen Bewegungen den Erfahrungen und dem Ausdruck des Babys zuzuhören. Heute weiß man, dass Babys noch eine relativ lange Zeit nach ihrer Geburt über ihre Erlebnisse im Mutterleib und bei ihrem Weg auf die Welt "erzählen".

Die Anerkennung und Benennung des durch Weinen, Zucken oder Innehalten mitgeteilten Erlebens des Babys ist so wertvoll und hat unschätzbaren Wert für die Bindung. Dem Raum zu geben heißt, das eigene Tempo immer mehr zu verlangsamen, so dass eine Art gefühlter Kokon um dich und dein Baby entstehen kann. Erzähle was du mit ihm und seinem Körper als nächstes tust, lausche der Resonanz und tanzt euren gemeinsamen Tanz.

 

ANLEITUNG ZUR BABYMASSAGE

 

Vorbereitung

• Vor der Massage solltest du deine Hände anwärmen. Ein Bad in ca 35 Grad warmen Wasser oder das Aneinanderreiben der Handflächen - ggf. mit etwas Öl - schafft eine angenehme Temperatur.

• Lege einige Tücher bereit, denn die Massage kann Blase und Darm anregen.

• Am besten kannst du dich bequem auf den Boden setzen und legst dein Baby auf deinen nackten Beinen ab, so dass ihr Hautkontakt habe.

• Der richtige Zeitpunkt ist immer abhängig vom Kind. Nach dem Essen ist es ungünstig, ebenso wenn ein Infekt besteht. Wenn das Kind einen Leisten- oder Nabelbruch erlitten hat, sollten Brust, Bauch und Becken nicht belastet werden.

• Bedenke, dass du mit deinem Kind eine emotionale Einheit bildest. Dein Baby spürt genau, wenn du innerlich unruhig oder angespannt bist und wird sich mit seinem Nervensystem an deines anlehnen. Ein guter Zeitpunkt ist also, wenn ihr beide entspannt und zufrieden seid.

• Auch über die Dauer entscheidet dein Kind. Sollte das Kind zeigen, dass es genug hat, teile ihm mit, dass du verstanden hast, dass es nicht mehr massiert werden möchte und achte auf seine Reaktion. Lausche achtsam ob du "richtig verstanden hast" und beende die Massage mit einer letzten langsamen Streichbewegung mit der du dich bis zum nächsten Mal verabschiedest.

 

Kleine Anleitung

Beginne mit einer Brustmassage. Lege dabei deine ganze Hand auf die Brust und den Bauch deines Babys und nimm Kontakt auf. Schau welchen Druck es mag und bleib aufmerksam für das was es dir mitteilt. Nun kannst du dem Verlauf der Rippen behutsam folgen. Streiche dabei zum Beispiel mit der linken Hand von der Mitte zur linken Seite entlang der Rippen aus. Dies sollte sehr sanft und langsam geschehen. Erst wenn es dir wie in Zeitlupe vorkommt ist es für dein Baby vermutlich das passende Tempo. Bevor du die Hand vom Körper löst, lege die Rechte behutsam in die Mitte und wiederhole das Ganze auf der rechten Seite.

Achte darauf, dass immer eine Hand am Körper bleibt.

 

Nun kannst du mit einer Hand ein Bein deines Kindes umfassen und mit sanfter, gleichmäßig langsamer Bewegung an ihm hinunterfahren. Verfahre mit der anderen Hand ebenso auf der anderen Seite.

Achte auch hier beim Handwechsel darauf, dass der euer Körperkontakt bestehen bleibt.

 

Bei der Fußmassage umfasst du zart den Fuß des Babys und legst den Daumen auf die Fussohle. Wandere mit leichtem Druck hinauf zu den Zehen. Beginne beim kleinen Zeh mit einer leichten Druckmassage bis du alle Zehen achtsam begrüßt hast. Dann kanst du mit leichtem Punktdruck entlang der Fußsohle zur Ferse krabbeln und den Fuß vorsichtig wieder ablegen. Denk dran erst die Hand weg zu nehmen, wenn deine andere Hand mit dem zweiten Fuß liebevoll Kontakt aufgenommen hat. 

 

Zum Abschluss der Babymassage kannst du das Kind vorsichtig in den Lotus-Buddha-Sitz schieben. Kreuze dabei ganz sanft und sehr, sehr langsam seine Beine und bewege sie Richtung Bauch. Lausche sorgfältig wie es deinem Kind gefällt und passe den Druck mit dem du die Beinchen gegen den Bauch drückst an die Bedürfnisse deines Kindes an. Mach dir bewusst, dass der Druck gegen den Bauch seine inneren Organe massiert.

Diese Übung braucht viel Ruhe und Zeit und sollte auch unbedingt nur im Zeitlupentempo angeboten werden.

 

Erzähle deinem Baby während der ganzen Massage immer was du tust und benenne die berührten Körperteile. So wird es seinen Körper immer mehr differenziert fühlen und kennen lernen.

Die Babymassage stammt ursprünglich aus Süd-Indien und wird von Generation zu Generation praktiziert und weiter gegeben.