DIE (VOR)GEBURTLICHE ZEIT

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Mein persönlicher Zugang ...

zu diesem frühesten Lebensbereich, ergab sich aus meiner konkreten Arbeit mit vielen unterschiedlichen Familien. Im Lauschen auf ihre individuellen Geschichten und Herausforderungen, blitzten immer wieder markant deutliche Schnittmengen in Bezug auf die am deutlichsten hervortretenden Alltagsthemen auf.

Die Ähnlichkeiten haben mich stutzig gemacht, so dass ich anfing, im Rahmen der Anamnese bis tief in die früheste Lebensphasen zurück zu fragen und aufmerksam dem Erleben und den Ereignissen in der Schwangerschaft - manchmal gar der Zeugung - sowie der Geburt zu lauschen.

Und es zeigte sich immer wieder, dass vergleichbaren Herausforderungen im Alltag allzu ähnliche Erfahrungen aus dieser frühsten Zeit des Lebens voraus gegangen sind.

Als Beispiel könnte hier das Phänomen beim Geburtsstillstand mit notwendiger äußerer Intervention genannt werden: Das wiederkehrende Muster zeigt sich in diesem Zusammenhang oft in der Tendenz sich voller Kraft, Eifer und Energie in neue Aufgaben und Projekte stürzen zu können und dann plötzlich, an einem bestimmten Punkt - scheinbar unvorhersehbar - komplett zu erschlaffen, abzubrechen, aufzugeben und auf "Rettung von außen" zu warten. Ein weiteres Beispiel könnte die Tendenz zu großen Schwierigkeiten im Umgang mit Übergangssituationen sein, die besonders oft als Folge einer Sectio zu beobachten sind.

 

Die prä- und perinatale Psychotherapie ...

widmet sich genau dieser höchst sensiblen Zeit. Sie geht von der Erfahrung aus, dass das Embryo/der Fötus/ das Baby bereits ab der Konzeption ein höchst empfängliches und erlebendes menschliches Wesen ist. 

Das individuelle Erleben dieser frühen Phase ist jedoch nicht in unserem expliziten Gedächtnis, also der bewussten Erinnerung, abgespeichert, sondern sitzt im implizierten Gedächtnis, das heißt im sprachlosen Raum unseres Zellgedächtnisses. Hier werden Körpererleben, Gefühle und erste Bindungserfahrungen gespeichert. Und sie bestimmen die Grundmelodie unseres Lebens, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Das heißt, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden werden durch die Bedingungen, die wir während unserer Zeit im Mutterleib und bei der Geburt erlebt haben, geprägt und wirken auf unser Leben. Die Erforschung und das Begreifen dieser Zusammenhänge wirkt auf viele Menschen an sich schon entlastend. Mit Hilfe gezielter Körperarbeit, ist es darüber hinaus möglich, durch ein positives Körpererleben - wie zum Beispiel das Spüren der eigenen Kraft und Wirksamkeit - die ursprünglich als überwältigend erlebte Situation positiv zu gestalten und damit eine Neuverknüpfung im Gehirn zu ermöglichen. 

 

Wir können unsere traumatischen, frühen Verletzungen heilen - bis ins hohe Alter.

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